Das architektonische Konzept sieht einen Baukörper vor, der einerseits eine Lochfassade mit zum Teil raumhohen Fenstern und andererseits eine verglaste Fassade mit durchlaufenden filigranen Balkonen und Loggien aufweist. Das Gebäude ist im Norden und Osten als massiver Körper ausgebildet und öffnet sich zum Süden und Westen hin als filigrane Struktur. Da der Großteil der Wohnungen Süd/West orientiert ist, erhalten die Wohnräume mit den großzügigen Terrassen, Loggien und Balkonen jeweils einen attraktiven Außenraum. Die geschwungenen Balkonplatten laufen durch und reagieren auf die unterschiedlich benötigten Tiefen der Freibereiche, von 3m tiefen Sitzbereichen bis zu den 0,60 und 1 m breiten Austritten (z.T. französische Balkone) vor den Schlafräumen. Dadurch können alle Räume im Süd/Westen mit raumhohen Glastüren ausgestattet werden und erhalten einen direkten Außenbezug. An den Wohnungstrennwänden verengt sich die Balkonfläche, bietet aber noch genügend Platz, um mit Pflanzkübeln eine „Grüne“ Abtrennung der Wohnungen zu erreichen. Die Süd- und Westseiten des Baukörpers mit den geschwungen Balkonen den dahinterliegenden Glasfassaden und den Grünen Zwischenzonen präsentieren die Wohnanlage als attraktiven Wohn-und Lebensbereich. Auf der Nord und Ostseite ergeben die Glasflächen in der Lochfassade ein ausgewogenes grafisches Bild. Die gesamte bauliche Anlage wird bis zum ersten Obergeschoß durch einen massiven Sockel zusammengefaßt, die darüberliegenden Geschoße heben sich als eigene Bauteile ab. Das Grundriss-Konzept ist darauf ausgelegt eine maximale Anzahl von nach zwei Seiten hin orientierte Wohnungen, zu erreichen. Damit entstehen gut belichtete und nach zwei Seiten belüftbare Wohnungen. Ein großer Teil der Schlafräume konnte dadurch an den ruhigen Hofseiten situiert werden. An den lärmbelasteten Seiten ergeben die „durchgesteckten“ Grundrisse die Möglichkeit zur ruhigeren Seite hin zu lüften. Städtebaulich wurde über 3 Durchgänge in die Höfe eine Vernetzung mit dem übergeordneten Wegesystem des Gesamtareals geschaffen. Trotz der hohen Auslastung des Grundstücks konnten die Ziele des Bebauungsplans positiv ausformuliert werden.
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Leistungszeitraum: 2014
Projektpartner: Architekt Harald Stricker
Wettbewerb: Wohnhausanlage Baumkirchen Mitte